Mit seinen vielen Monden und Ringen ist das Jupiter-System ein „Miniatur-Sonnensystem“. Jupiter ist der Massereichste Planet in unserem Sonnensystem und in seiner Zusammensetzung gleicht er einem kleinen Stern. Tatsache ist, daß Jupiter, hätte er zwischen 50 und 100 mal mehr Masse, er eher ein Stern geworden wäre als ein Planet.

Am 7. Jänner 1610 beobachtete Galileo Galilei, während er in seinem Garten in Padua die Sterne beobachtete, Jupiter und war überrascht 4 kleine „Sterne“ neben ihm zu sehen. Er hatte Jupiters 4 größte Monde, genannt Io, Europa, Ganymede und Callisto entdeckt. Diese werden heute die Galileischen Monde genannt.
Galileo wäre fasziniert gewesen, hätte er gewußt, was wir in den letzten 30 Jahren über Jupiter und seine Monde gelernt haben. Io ist der vulkanisch aktivste Körper in unserem Sonnensystem. Ganymede ist der größte Mond im Sonnensystem und hat ein eigenes magnetisches Feld. Unter der Eiskruste von Europa vermutet man einen flüssigen Ozean. Einen gefrorenen Ozean vermutet man auch unter der Kruste von Callisto. Allein im Jahr 2003 entdeckten Astronomen 22 neue Monde, die Jupiter umkreisen. Jupiter hat offiziell 79 Monde – die größte Anzahl im Sonnensystem. Viele der äußeren Monde sind vermutlich eingefangene Asteroiden.
Auf den ersten Blick erscheint Jupiter gestreift. Diese Streifen entstehen durch dunkle Gürtel und helle Zonen, die von den starken Ost-West Winden in Jupiters Atmosphäre gebildet werden. Innerhalb dieser Gürtel und Zonen gibt es Sturmsysteme, die dort seit Jahren wüten. Der große rote Fleck auf der südlichen Hemisphäre existiert seit etwa 100 Jahren, vermutlich aber schon länger, da bereits Galileo vor etwa 400 Jahren eine ähnliche Erscheinung beschrieb. Der große rote Fleck ist 3 Mal so groß wie der Durchmesser der Erde. Jupiters Kern ist vermutlich nicht fest, sondern besteht aus einer dichten zähen Flüssigkeit. Der Druck innerhalb Jupiters ist wahrscheinlich 30 Millionen Mal so groß wie der Druck auf der Erdoberfläche.
Durch die Rotation des Jupiters entsteht ein riesiges Magnetfeld. In seinem Magnetfeld – das Gebiet, in dem sich magnetische Feldlinien sich von Pol zu Pol erstrecken – sind genug geladene Partikel gefangen, um die inneren Abschnitte von Jupiters Magnetfeld in die am meisten tödliche radioaktive Umwelt von allen Planeten, sowohl für Lebewesen als auch für technische Ausrüstungen, zu verwandeln. Der Schweif von Jupiters Magnetfeld – der Bereich zwischen Planet und der sonnenabgewandten Seite – erstreckt sich bis zur Umlaufbahn von Saturn. Jupiters Ringe und Monde liegen innerhalb des stark radioaktiven Gürtels aus Elektronen und Ionen, die im Magnetfeld gefangen sind.
Entdeckt wurden Jupiters Ringe 1979 von der amerikanischen Raumsonde Voyager 1. Überraschend war: ein ebener Hauptring und ein innerer wolkenähnlicher Ring, genannt „Hof“, bestehen beide aus kleinen dunklen Partikeln. Ein dritter Ring bekannt als „Spinnwebenring“, wegen seiner Transparenz, ist in Wirklichkeit ein Gebilde von 3 Ringen, welche aus kleinstem Geröll der 3 kleinen Monde Amalthea, Thebe und Adrastea gebildet wurde. Jupiters Ringsystem wurde vermutlich gebildet, als innerplanetare Meteoriten auf die 4 kleinen inneren Monde auftrafen und Staub aufwirbelten. Der Hauptring entstand wahrscheinlich aus Material vom innersten Mond Metis.
Im Dezember 1995 schickte die Raumsonde Galileo eine Sonde in Jupiters Atmosphäre. Bestückt mit 6 wissenschaftlichen Instrumenten überstand die Sonde den Druck und die Hitze für etwa eine Stunde und sammelte die ersten direkten Messdaten von Jupiters Atmosphäre. Dies waren die ersten Daten über die Chemie eines Gasplaneten. Anschließend begann Galileo eine mehrjährige Umkreisung des Jupiter, wobei alle 4 großen Monde aus kurzer Entfernung beobachtet wurden.
Datum der Entdeckung | unbekannt |
Durchschnittliche Entfernung von der Sonne |
778 357 717 km = 7,783 x 108 km (5,203 AE) Vergleich: 5,203 x Erde |
Sonnennächster Punkt | 740 509 456 km = 7,405 x 108 km (4,95 AE) Vergleich: 4,95 x Erde |
Sonnenfernster Punkt | 816 804 370 km = 8,168 x 108 km (5,46 AE) Vergleich: 5,46 x Erde |
Durchmesser | 144 984 km = 1,44984 x 105 Vergleich: 11,209 x Erde |
Umfang | 449 197 km = 4,49197 x 105 km |
Volumen | 1 425 500 000 000 000 km3 = 1,4255 x 1015 km3 Vergleich: 1316 x Erde |
Masse | 1 898 700 000 000 000 000 000 000 000 kg = 1,8987 x 1027 kg Vergleich: 317,82 x Erde |
Dichte | 1,33 g/cm3 Vergleich: 0,241 x Erde |
Oberfläche | 62 179 600 000 km2 = 6,21796 x 1010 km2 Vergleich: 121,9 x Erde |
Oberflächengravitation | 20,87 m/s2 Vergleich: Jemand der auf der Erde 100 kg wiegt, würde auf dem Jupiter 214 kg wiegen. |
Fluchtgeschwindigkeit | 214 300 km/h = 59 540 m/s Vergleich: 5,33 x Erde |
Rotation (Länge eines Tages) |
0,41354 Erdentage 9,925 Stunden |
Umlauf um die Sonne (Länge eines Jahres) |
11,8565 Erdenjahre 4330,6 Erdentage |
Durchschnittliche Umlaufgeschwindigkeit |
47 051 km/h = 13 069,7 m/s Vergleich: 0,439 x Erde |
Umlaufexzentrizität | 0,04839 Vergleich: 2,90 x Erde |
Neigung zur Sonnenbahn | 1,305° |
Äquatorabweichung zur Umlaufbahn |
3,13° Vergleich: 0,1334 x Erde |
Umfang der Umlaufbahn | 4 774 000 000 km = 4,774 x 109 km Vergleich: 5,165 x Erde |
Minimale/Maximale Oberflächentemperatur |
-148 °C = 125 K Vergleich: Die Temperatur der Erde beträgt ~ 185/331 K |
Zusammensetzung der Atmosphäre |
Wasserstoff (H2), Helium (He) Vergleich: Die Atmosphäre der Erde besteht hauptsächlich aus N2 und O2. |
Monde:
Der Jupiter hat 79 bekannte Monde.